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Ein Tag bei manomama

Ich weiß nicht, wer von euch schon von ihr gehört oder gelesen hat. Ob ihr vielleicht, so wie ich, irgendwann in einer Reportage über sie “gestolpert” seid, oder ob ihr sagt “noch nie gehört”. Die Rede ist von Sina Trinkwalder, eine Powerfrau “erster Sahne”, die mit Biss und unerschütterlichem Willen eine Vision verwirklicht hat. Sie musste wie Goliath gegen Windmühlen kämpfen, wurde von vielen für verrückt erklärt und hat es doch geschafft, ein Unternehmen zu gründen, das seinesgleichen sucht. Unter dem Namen “manomama” produziert sie in Augsburg faire und ökologische Textilien. Beschäftigt Menschen, die in Jobcentern als schwer vermittelbar galten, bezahlt jedem den gleichen Lohn, oberhalb des gesetzlichen Mindestlohnes. Bietet gleitende Arbeitszeiten ohne Stempeluhr sondern auf Vertrauensbasis, betrachtet ihr Unternehmen als Familie, in der jeder einzelne gleich viel wert ist!

Wer eine halbe Stunde Zeit erübrigt, kann sich ein ganz gutes Bild in einem sehr schönen Beitrag von Martin Langeder bei ServusTv machen: hier ( schaut es euch an, ich kann es nur empfehlen!).

Wie gesagt, ich habe zufällig ein Interview mit ihr im Fernsehen gesehen. Das ist mindestens 2 Jahre her. Ich war gleich beeindruckt. Dann später sendete (ich glaube) das dritte Programm eine kleine Dokureihe über den Aufbau einer Produktion von Unterwäsche. Mein Mann uns ich verfolgten den Fortgang gespannt.

Seit geraumer Zeit folge ich “manomama” auf verschiedenen Social- Media- Plattformen und bekam so Höhen und Tiefen, Erfolge und Rückschläge mit.

Mein Liebster war es, der mir irgendwann ans Herz legte, doch einmal auf der Internetseite zu schauen und mich über die sogenannten “mobilen Herzen” zu informieren. Das tat ich, legte es jedoch gedanklich ersteinmal in die “vielleicht- später- Ablage”.

Dort kramte ich es im Dezember 2014 wieder hervor. Las nochmal alles nach, überlegte kurz, und bewarb mich dann doch. Ende Dezember kam die Antwort. Eine Einladung nach Augsburg zu einem Kennenlerntag. Es standen drei Termine zur Auswahl. Für mich passte leider der, der am “weitesten weg” war, der 18. April. Nun denn, man muss sich bisweilen in Geduld üben, um etwas zu bekommen, was man möchte, das kennen wir ja alle!

Nun ist Augsburg ja nicht “eben mal um die Ecke”, und die Überlegung stand im Raum, ob wir evt. einen Wochenendtrip mit den Jungs dorthin machen sollten, quasi das Nützliche mit dem Praktischen verbinden. Leider war das jedoch nicht möglich, denn am 19. April hatte mein Patenkind Carlotta Erstkommunion und an dem Freitag war auch kein Wegkommen möglich. Das hieß für mich: morgens hin, abends zurück. Glücklicherweise fand mein lieber Mann, dass das nicht ginge, dass ich diese “Strapaze” alleine unternehmen solle und entschied kurzerhand, für mich den Chauffeur zu geben Smiley.

Wir starteten um 5 Uhr in der Früh, Start der Veranstaltung sollte um 11 Uhr sein. Die Fahrt war entspannt, wir kamen zeitig an, um uns vorher noch ein wenig die Beine vertreten zu können. Voller Spannung betrat ich das Gebäude im Herzen Augsburgs. Susi und Miri, zwei Mitarbeiterinnen von Sina Trinkwalder nahmen uns herzlich in Empfang. Jeder Teilnehmer wurde mit einem Namensaufkleber ausgestattet und auf einem großen Holztisch wartete für jeden ein schöner ( natürlich eigenproduzierter) Notizpack.

Weil es mir besser “von der Hand geht”, wechsele ich mal eben erzähltechnisch in die Gegenwart…

Als alle vollzählig sind, stößt Sina dazu. Es wird sich geduzt. Nach einer Vorstellungsrunde erfahren wir von Sina viel über den Werdegang, über Stolpersteine und Hürden, über die Philosophie des Unternehmens, über die Erfolge und die Visionen. Es wird viel gelacht, die Atmosphäre ist entspannt und super angenehm! Wir werden durch die “heiligen Hallen” geführt. Über hundert Nähmaschinen stehen dort in einer hellen luftigen Halle. Sina erklärt uns, woher die Materialien kommen, wie produziert wird, dass alle an einem Strang ziehen, auch die Zulieferer, die sie selbst als Teil des Großen Ganzen sieht. Wenn man dort steht, wünscht man sich, es möge doch überall in Deutschland solche Arbeitsstellen geben wie diese! Weiter geht es in das Lager, das, wie sie dann sagt, inzwischen viel zu klein ist. Das Unternehmen ist auf Wachstumskurs und das ist mehr als verdient!

Der Vormittag verfliegt, Sina verabschiedet sich von der Gruppe, um sich in den, 1 Woche zuvor neueröffneten, ersten manomama- Laden in Augsburg zu machen. Wir begeben uns mit Susi und Miri zum Mittagessen ins Textilmuseum. Haben die Möglichkeit ein wenig zu plaudern…

Beim Nachmittagsprogramm geht es dann nur noch um das Thema “mobiles Herz”. Wir erfahren viel darüber, wie man sich organisiert, bekommen Anregungen und Tipps aus ersten Hand, denn beide gehören zu den ersten mobilen Herzen und konnten schon viele Erfahrungen sammeln. Jede Menge Input! Es wird viel gefragt, geantwortet, gelacht, überlegt… Es kommen Klamotten auf den Tisch. Jeanshosen, T-Shirts, Hoodies, auch Kinderklamotten, die es zur Zeit ausschließlich bei den mobilen Mamas gibt, nicht im Online- Shop. Es wird gefühlt und geschnuppert… “ ihr könnt ruhig mal daran riechen, die stinken nicht”. Um den Mitarbeitern ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen, ist alles ökologisch, keine Chemie, keine schädlichen Stoffe! Und das riecht man natürlich auch.

Bei einem Modetreff mit einem mobilen Herzen ist es auch so: die Kleidungsstücke kommen auf den Tisch, man kann in Ruhe gucken, fühlen, etwas anprobieren. Was die Größen angeht, ist für jeden etwas dabei! von ganz kurz bis ganz lang, dünn, nicht so dünn… und was nicht vorrätig in Augsburg ist, wird passend gemacht! Es gibt Basics für Damen und Herren, Jeans und Shirts… Seit letztem Winter ganz neu auch wunderschöne Sachen aus Augsburger Schurwolle! Und das Sortiment wird stetig erweitert.

Als das Treffen offiziell zu Ende ist, geht es zum Abschluß noch in den neuen Laden. Dort erfahren wir, wie toll der Zuspruch der Kundschaft in der ersten Woche war. Ich kann das gut verstehen!

Für meinen Liebsten und mich ist dann aber auch Zeit, wieder aufzubrechen. Es ist inzwischen später Nachmittag geworden und eine lange Rückfahrt liegt noch vor uns. Mir brummt inzwischen einigermaßen der Schädel und ich bin sehr sehr froh, dass ich nicht selber fahren muss!

Seitdem sind nun drei Wochen vergangen. Ich muss sagen, ich bin angefixt! Ich finde manomama toll und möchte mithelfen, dieses Produkt und die Idee, die Philosophie, das gute Beispiel, daß so etwas möglich ist, “in die Welt” zu tragen!

Der/ die ein oder andere darf sich darauf gefasst machen, von mir in nächster Zeit darauf angesprochen zu werden. Wenn euer Interesse geweckt ist, dürft ihr mich sehr gerne auch selbst ansprechen! Wie auch immer, “Frau Bunt” goes manomama, und je mehr Menschen mitgehen, desto besser!

Und nicht vergessen, schaut euch das Filmchen an, hier

Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich euch, bleibt sonnig Smiley.