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time out… oder warum hier so lange stille herrschte…

vor knapp einem jahr ist mein lieber papa gestorben. ein wenig mit ansage… über wochen hinweg hat es sich angedeutet. es kam ein gesundheitliches problem zum anderen, krankenhausaufenthalte, die keinen erfolg hatten und zuletzt die gewissheit, dass die kraft ( seine stets unbändige kraft) am ende war, führten uns und ihn zum endgültigen abschied. endgültig aber doch so friedvoll, wie man es sich nur wünschen kann.

vor einem jahr hatten wir ihn aus dem krankenhaus nach hause bringen lassen. in seinem lieblingszimmer, dem wintergarten, stand das pflegebett und meine mama, meine schwester und ich, waren abwechselnd, gemeinsam, für ihn- bei ihm. eine wertvolle zeit, intensiv, ja- anstrengend, aber voller liebe. ich würde sie niemals wieder hergeben wollen! für immer dankbar, dass uns diese zeit des abschied- nehmens gegeben wurde.

in all der trauer um den verlust dieses geliebten menschen bleibt die intensität der liebe, die raumfüllend war. was nicht in worte zu fassen ist. es lässt mich in vollkommenem frieden mit dem dahinscheiden meines papas sein.

dieses gleichzeitige “schwach- fühlen” und “stark- sein”- das LEBEN nie so stark zu empfinden als in momenten tiefster trauer, wenn leben schwindet. die kraft der familie dann besonders zu spüren, wenn es “dramatisch” wird. kein neues gefühl aber immer wieder beeidruckend, tröstend, warm und liebevoll.

fast zeitgleich, zum 1. märz vergangenen jahres, habe ich eine neue arbeit angetreten. mit einem 450€- job bei der pflanzenwelt bösen in trier habe ich einen schritt raus aus der selbständigkeit gemacht. und unerwarteter weise eine unfassbare zufriedenheit gefunden. es hat mich selbst völlig überrascht, wie sehr mich dieser job quasi “geflasht” hat. nichts, dass mir nicht gefallen hätte. es stimmte alles- schier unglaublich. bis heute kann ich sagen, die arbeit dort macht mich rundherum glücklich.

aber zurück zum letzten jahr…

mein papa hatte sich verabschiedet, unzählige dinge waren zu regeln, ich hatte einen job und ich brauchte, was NaniNono angeht, irgendwie eine zäsur. wir haben über die jahre der selbständigkeit neben der kreativen freiheit auch immer ( mal mehr mal weniger stark) den finanziellen druck zu spüren bekommen. in regelmäßigen abständen war die tatsache greifbar, wie schwierig es ist, fuß zu fassen, ein auf und ab, ein zweifeln und dann doch wieder weiter machen.ich immer dankbar für den rückhalt, den mir mein lieber ehemann alle zeit gegeben hat.

eine “geregelte” arbeit mit festem monatlichem einkommen ( wenn auch nur gering), nahm eine menge gewicht von meinen schultern und es tat mir unendlich gut, mich mal gedanklich nicht damit auseinander setzen zu müssen, wie ich es schaffen kann, ein bisschen “kohle zu verdienen”… so befreiend! und dann- ich habe im sommer letzten jahres überrascht festgestellt: “mir fehlt das nähen nicht”. ich bin glücklich mit dem was ich tue! unfassbar, ich hätte das niemals gedacht und hätte auch jeden für bekloppt erklärt, der mir das vorher gesagt hätte.

aber so ist das im leben: “panta rhei”- alles fließt.

die zufriedenheit mit meiner arbeit führte dazu, dass ich im herbst mein interesse an einer festanstellung in teilzeit bekundete. und weil anscheinend alles passte, kam ende november die zusage zu meiner anfrage.

der dezember 2018 stand nochmal unter naninono´s stern. die weihnachtsmärkte waren wettertechnisch schwierig, aber schön war es trotzdem. nur, das bloggen… ich konnte nicht. keine inspiration zum schreiben. keine worte, die raus drängten.

und heute, dieser tage, es geht mir so vieles durch den kopf. weil sich so viel emotionales jährt, weil sich so vieles gerade ändert, weil sich neue perspektiven und aufgaben auftun… weil alles fließt… weil mein herz überquillt…

 

ich bin glücklich weil

- ich eine so wundervolle familie habe- ein leben voller liebe mein leben ist

- sich mir neue aufgaben stellen

- ich fühle, dass ich stark bin

- ich weiß, dass ich dinge leisten und angehen kann, mit denen ich nie gerechnet habe

- ich mich zuhause in meinem leben fühle

 

ich bin dankbar für

- die liebe, die mich immer und überall begleitet

- die zuversicht, die mir in die wiege gelegt wurde

- die offenen herzen, die mir begegnen

- die wunderbaren menschen in meinem leben- es sind so viele!!

- ein zuhause, das mich auffängt, trägt und liebt, so wie ich bin.

- die erfahrung der 46 jahre, die ich in diesem leben verweile.

 

und ich könnte noch so vieles mehr schreiben, weil sich in meinem kopf tatsächlich viel mehr abspielt, aber letzten endes fehlt mir dazu schlicht und ergreifend die zeit! denn bis ich die gedanken ausformuliert habe, sind stunden vergangen. das verfassen eines blogeintrages dauert wirklich lange… ich schreibe einen… zwei sätze. denke nach. schreibe drei worte, lösche wieder, denke nach. schreibe drei sätze- 10 minuten pause. und wieder pause…

leider viel zu viel zeit, die mir fehlt… weil das alltägliche leben ja auch noch da ist.

und so bleibt erst einmal nur nach langer zeit dieses lebenszeichen hier, von mir für euch- und meine botschaft soll sein:

- nehmt das leben so wie es ist, wenn es hart kommt, nehmt euch einen tag nach dem anderen vor

- lasst euch nicht verbiegen, bleibt euch treu!

- seid offen für neue herausforderungen

- lebt ein leben in liebe, alles andere ergibt sich

Weil es so unfassbar wichtig ist…

… sitze ich nun am PC statt an meiner Nähmaschine. Ja, ich habe eigentlich gerade gar keine Zeit für einen Blogeintrag, so überhaupt keine Zeit! Denn vor mir liegen vier große Märkte, jeweils zweitägig, der erste findet in zwei Wochen statt. Ich muss also jede Menge nähen. Daneben wartet im Garten, es ist ja schließlich Herbst, ein Haufen Arbeit. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Steuererklärung noch gemacht werden muss- ja, hatte ich erfolgreich verdrängt!  Aber es nutzt alles nichts, ich muss mir nun Zeit für diesen Eintrag nehmen, denn mein Kopf lässt mir sowieso keine Ruhe damit!

Seit nun mehr als einem Jahr beschäftige ich mich, mal mehr mal weniger intensiv, mit den Themen ökologische Landwirtschaft, Selbstversorgung, Müllvermeidung, alternative Lebensweisen und und und. Ein breites Spektrum mit Unmengen an Informationen, eine Flut erschreckender Tatsachen und eine ebensolche Flut mutmachender Beispiele habe ich mir zu Gemüte geführt und meine Schlüsse daraus gezogen. Finde mich selbst wieder in so vielen Dingen und frage mich, warum die weitverbreitete Meinung immer noch dahin geht zu behaupten, man könne selbst doch so gar nichts ändern. Ein absoluter Irrglaube, denn es gibt so unglaublich viel, was man tun kann, so viele Bereiche, in denen man kleine oder große Dinge ändern kann. Und demnach verhält es sich passenderweise auch bei uns Menschen: es gibt die Visionäre und Macher, die in der Lage sind, Großes zu tun und es gibt die vielen vielen anderen, die mit kleinen Schritten, kleinen Taten beginnen und auch damit in der Summe so viel erreichen können. Wir müssen uns nur bewusst machen, was wir wollen. Und für den Anfang reicht es meiner Meinung nach schon völlig, wenn man mit kleinen Schritten beginnt. Zum Beispiel:

Du möchtest weniger Müll produzieren? Handle danach: kauf in unverpackt- Läden ein; nimm Vorratsdosen mit in den Supermarkt und lass dir deine Fleisch- und Käsewaren gleich in die Dose legen ( es ist gesetzlich erlaubt: der Behälter darf nur nicht hinter der Bedientheke sein- oben auf der Ablagefläche geht- und man muss die Ware selbst in den Behälter ablegen); kauf deine Getränke in Mehrwegflaschen, am besten sogar in Glasflaschen; Gemüse und Obst brauchen keine Umverpackung aus Plastik, also lass die Plastiktüten weg ( es gibt inzwischen leichte gewebte Netze zu kaufen, die du immer wieder verwenden kannst oder du nähst dir selber welche Smiley )… es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, und wenn du einmal angefangen hast, wirst du sicherlich damit weitermachen.

Du möchtest bewusster und weniger konsumieren? Denke genau darüber nach, was du wirklich brauchst und ob du etwas wirklich haben musst. Viele von uns konsumieren aus Gewohnheit, weil sie es können und warum sollten sie auch nicht? Es steht ja jedem zu, natürlich. Aber sich einmal Gedanken darüber zu machen, warum man in der Form konsumiert, wie man es tut, oder zu hinterfragen, wo der günstige Preis von etwas herrührt. Wurde es fair hergestellt? Wie sieht es mit den Umweltfaktoren bei der Herstellung aus? Kann ich dieses oder jenes regional kaufen? Die Liste der Dinge, die man hinterfragen könnte ist lang und natürlich ist die Liste der Gegenargumente ebenso lang. Angefangen mit: “ich kann mir die “guten” Produkte nicht leisten” über “wenn man so anfängt, kann man gar nichts mehr essen” oder “ich habe keine Zeit, mich damit zu beschäftigen und ändern kann ich sowieso nichts”. Auch hier sage ich: fang klein an, such Dir wenigstens eine Sache aus, von der du denkst, dass es für dich möglich ist, dein Verhalten zu ändern. Man muss nicht alles auf einmal machen, lieber Babyschrittchen als gar keine!! In der Regel ist es auch hier so, dass mit der Zeit die Schritte größer und selbstbewusster werden.

Du willst weg von industriell hergestellten Artikeln hin zu mehr Natürlichkeit? Putz- und Waschmittel, Pflegeprodukte und Nahrungsmittel aus industrieller Produktion sind teilweise vollgepumpt mit Stoffen, die uns nicht guttun. Der Einsatz von Mikroplastik in Duschgels und Shampoos ist erschreckend! Doch es gibt für alles Alternativen. Verbunden mit ein bisschen Arbeitsaufwand kannst du vieles selbst herstellen, wenn du das möchtest. Es gibt Bücher und Internetseiten, die dir toll und ausführlich erklären, wie du das machen kannst. Vieles davon habe ich selber schon getestet und ich kaufe seit langem zum Beispiel kein Waschmittel mehr, kein Spülmaschinenreinigungsmittel, kein Putzmittel und für mich selbst weder Shampoo noch Duschgel noch Deo ein. Und es braucht keine komplizierten Zutaten dazu. Eben nur ein bisschen Zeit, mehr nicht. Wer dazu Fragen hat, frag mich gerne, ruf mich an, schreib mir eine Email oder sprich mich darauf an, wenn wir uns begegnen. ( wie ich wasche könnt ihr gerne hier nachlesen)

Du bist gegen den Einsatz von Pestiziden? Beteilige dich an Petitionen. Geh auf Demos. Schau nicht weg sondern werde aktiv. Diskutiere mit oder teile Beiträge, die sich damit befassen. Glaube nicht denjenigen, die die Fäden der Macht in der Hand halten!

Wer etwas ändern möchte, muss raus aus der Komfortzone, das ist wohl richtig. Aber lasst es euch gesagt sein, das ist gar nicht so schlimm!! Informiert euch, lest, schaut euch Reportagen an, was auch immer und entscheidet euch dann, an welcher Stelle ihr euren Schritt raus aus der Komfortzone machen möchtet, aber macht irgendeinen. Es bringt euch weiter, Stillstand mag bequem sein aber ist doch sooo langweilig Zwinkerndes Smiley.

Und dann kommt noch ein, für mich persönlich, ganz wichtiger Aspekt dazu: kann ich mein Handeln vor meinem eigenen Gewissen verantworten? Das zu hinterfragen ist mein mir selbst auferlegter Job. Und das würde ich auch als Empfehlung an jeden weitergeben. Wir können nicht erwarten, dass sich die Menschheit in diese oder jene Richtung entwickelt. Aber wir können ein gutes Beispiel sein und sollten unser Handeln hinterfragen, im Bewusstsein der Verantwortung, die wir tragen. Jeder für sich selbst. Und wenn wir das tun, wird sich automatisch vieles ändern. Und wenn wir das zulassen, dann merken wir auch, dass es nicht umsonst ist, dass es doch etwas bringt. Und wir stellen fest, dass wir nicht alleine sind. Das muss ich nämlich auch sagen, und das macht mir unheimlich viel Mut: wenn man anfängt, sich mit all diesen Themen zu befassen, findet man an allen Ecken wunderbare, mutmachende Beispiele! Menschen, die einfach machen. Menschen, die sich nicht verbiegen lassen und für ihre Sache einstehen. Und es werden immer mehr! Und deswegen glaube ich auch daran, dass noch lange nicht alles verloren ist!

Wir haben, wenn wir es wollen, so viel Kraft, positive Kraft. Ich wähle hier bewusst nicht den Begriff “Macht”. Denn Macht zu haben ist eine gefährliche Angelegenheit. Und die Aussicht auf Machtverlust ist noch viel gefährlicher! Denn dort herrschen Lügen und Betrug, Korruption und Bestechung, Ausbeutung und Menschenverachtung… Das ist es, dem entgegenzuwirken ist. Als steter Tropfen den Stein zu höhlen auf dem ein Machtgefüge gebaut ist.                                                                                                                                                                                                                                                                                     Lasst uns die steten Tropfen sein! Der nervende Wasserhahn, dessen Dichtung sich nicht mehr reparieren lässt! Jeder nach seinen Fähigkeiten, kleine oder große Tropfen, schnell oder langsam, Hauptsache stetig!

Am Ende möchte ich nun noch eine kleine Liste anhängen, mit ein paar Leseempfehlungen, ein paar Links zu Seiten oder Videos, die ich für wichtig halte, Filmtipps… nur eine kleine Auswahl, es gäbe noch so viel mehr… Schaut es euch an, vielleicht ist ja das ein oder andere für euch dabei. Und noch eine große Bitte, da mir dieser Blogeintrag wirklich sehr wichtig ist, teilt ihn mit euren Freunden, Bekannten, Familie wem auch immer,

vielen, vielen Dank <3

 

Websites/Beiträge:

http://www.umweltinstitut.org/home/ Die Seite des Umweltinstituts München

https://utopia.de/

https://www.smarticular.net/ unfassbar viele Lösungen und Rezepte für Selbermacher, auch die Bücher, s.u., sind absolut empfehlenswert

http://www.zerowastelifestyle.de/

http://sila.lu/sila.lu/hello.html Tanja von sila.lu gibt unter anderem Workshops, wie man Putz- und Pflegemittel selber herstellen kann.

https://experimentselbstversorgung.net/

https://www.openpetition.de/ Mach deine eigene Petition!

http://www.manomama.de/ Faire und ökologische Mode made in Germany

https://experimentselbstversorgung.net/der-wandel-zum-weniger-ist-greifbar-nahe/ ein wunderbarer Beitrag über Wandel

 

Filme/ Videos:

http://www.tomorrow-derfilm.de/

https://www.arte.tv/de/videos/069081-000-A/roundup-der-prozess/

https://www.facebook.com/REbyARTE/videos/10155089573928869/

http://tastethewaste.com/info/film

http://10milliarden-derfilm.de/

https://www.youtube.com/watch?v=0pioDyedC-0&feature=share ein kleiner, feiner Beitrag darüber, wie es in der Landwirtschaft auch ohne Glyphosat gehen kann

 

Bücher:

Das Wunder von Mals- Alexander Schiebel

Fairarscht- Sina Trinkwalder

Es ist genug da für alle- Felix zu Löwenstein

Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie

Selber machen statt kaufen- Küche

 

Regional einkaufen:

Antoniushof- Milch und Eier direkt vom Erzeuger