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Kastanien… ich wasch´dann mal

Es ist so ziemlich genau ein Jahr her, als ich zum ersten Mal darüber las, dass man Kastanien zum Wäsche waschen verwenden kann. Fasziniert von der Möglichkeit, so einfach und günstig, quasi beim Spazierengehen, an ein ökologisches Waschmittel zu kommen, probierte ich bei nächster Gelegenheit aus, ob das versprochene gute Waschergebnis tatsächlich eintritt, wenn man lediglich den “Kastanienaufguss” zur Wäsche gibt. In die Versuchsmaschine wanderte alles so, wie gewohnt, auch total vermatschte Hosen meiner Jungs. Und was soll ich sagen? Das Ergebnis erstaunte mich wirklich! Alles, wie gewohnt, sauber. Der Geruch? Neutral, gut, weder muffig noch sonst irgenwie unangenehm. Da ich persönlich sowieso kein Freund von stark riechender Wäsche bin, einfach perfekt! Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sich die Wäsche weicher anfühlte. Ich war restlos begeistert!

Leider unternahm ich diesen besagten Waschversuch erst gegen Ende der Kastanienzeit und hatte somit die Chance, mir einen Vorrat zu sammeln, verpasst. Sehr schade!! Aber, nach diesem eindrücklichen Ergebnis, wanderte das “Anlegen eines Vorrates an Kastanien zum Waschen” direkt auf meine mentale To- Do- Liste für diesen Herbst! Obwohl wir selbst einen Kastanienbaum vor der Türe stehen haben, müssen wir uns zu anderen Kastanienbäumen begeben, um zu sammeln. Denn an unserem sind vielleicht drei ( oder vier) Kastanien herangereift. Während mein erster Sammelausflug mich mit einer sehr mageren Ausbeute nach Hause zurück führte, hatte mein Liebster mehr Glück. Er brachte mir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zwei Taschen voll mit, <3 !

Um einen haltbaren und gut verwendbaren Vorrat anzulegen, muss man die Kastanien, wenn sie noch ganz frisch und nicht angetrocknet sind, zerkleinern (je kleiner desto besser) und dann gut trocknen lassen. Ich mache das zur Zeit noch mit unserer Küchenmaschine. Allerdings macht das einen Höllenlärm und ich weiß auch nicht, ob die Maschine das auf Dauer mitmacht. Die nächste Ladung werde ich in unseren Gartenhächsler werfen. Mal sehen wie gut das funktioniert.

Wenn die Kastanien gut durchgetrocknet sind, werden sie in Vorratsbehälter abgefüllt. Fertig.

Für einen Waschgang verwende ich ca. 4 Löffel Kastanien und gieße mit ca. 300ml Wasser auf. Durch Schütteln werden die Saponine besser aus den Kastanien gelöst, der Ansatz beginnt zu schäumen. Man sollte den Ansatz ca. 30 Minuten ziehen lassen, bevor man ihn verwendet ( falls ihr frische Kastanien verwendet, muss der Ansatz 8 Stunden ziehen!). Dazu ins Waschmittelfach abseihen. Die Kastanienstückchen fülle ich in ein Wäschesäckchen und packe das mit in die Maschine. Ob das noch viel ausmacht weiß ich zwar nicht, aber schlecht ist es sicher nicht. Danach kann es getrost auf den Kompost Smiley.

Ich habe alles auf der Seite von smarticular.net gefunden und zwar hier. Von deren Facebookseite habe ich auch folgende, aussagekräftige Grafik:

Na, habt ihr auch Lust bekommen, das mal auszuprobieren? Dann ab mit euch, raus in den Herbst!

Übrigens, noch ein Tip für diejenigen, die möchten, dass die Wäsche nach etwas duftet:

Man kann Haushaltsessig mit einen Duftöl seiner Wahl mischen und ins Weichspülerfach der Maschine geben. Dann soll ein zarter Duft in der Wäsche verbleiben. Selbst ausprobiert habe ich das noch nicht. Aber wenn jemand von euch das ausprobiert, oder schon ausprobiert hat, über Erfahrungsberichte in der Kommentarleiste würde ich mich sehr freuen!

Ich wünsche euch einen wundervollen Tag und viel Spaß beim Wäschewaschen, womit auch immer Zwinkerndes Smiley.

Huch, eine neue Kategorie!?

Wie schon so oft, war es wieder einmal wochenlang ruhig im Blog. Dabei gäbe es so viel zu berichten!

Von meiner wiederentdeckten Gartenliebe zum Beispiel… als ich eines schönen Tages in unserer Küche stand und dachte: “bin ich eigentlich verrückt??” Wir haben ein sehr großes Grundstück mit Streuobstwiese und jede Menge Möglichkeiten, sich selbst mit bestem Gemüse, Salat und Kartoffeln zu versorgen. Bei uns war früher immer ein großer Teil des Grundstück als Garten genutzt. Meine Mama baute alles an, was sich nicht wehrte: Bohnen, Möhren, Erbsen, Zwiebeln, Porree, Kohl, Salat, Gurken, Tomaten und und und. Dazu kam ein Großes Stück Garten, das den Kartoffeln vorbehalten war. Darum kümmerte sich immer mein Papa. Außerdem wuchsen Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Rhabarber und sorgten im Sommer für zufriedene Kindermünder.

Im Laufe der Jahre und mit fortschreitendem Alter meiner Eltern wurde der Garten immer kleiner. Zunächst das Kartoffelfeld und nach und nach auch der Rest. Als wir, mein Mann und ich, im Jahre 2000 begannen, mein Elternhaus umzubauen, hegte meine Mama natürlich die Hoffnung, dass sie, mit unserem Einzug, Hilfe im Garten bekommen würde. Dem war jedoch nicht so, denn ich hatte kein Interesse daran, mich während der knappen Freizeit im Garten abzumühen. In den darauffolgenden Jahren war ich tatsächlich nie bereit, mich mit dem Thema Garten auseinander zu setzen. Und so wurde Jahr um Jahr die Fläche reduziert.

Im letzten Jahr kam dann das Projekt “Hochbeet”. In erster Linie, um meiner Mama die Möglichkeit zu bieten, trotz ihres Alters (sie ist inzwischen 81) noch gärtnern zu können. Das 6x1m große Hochbeet bietet viel Platz und bereitet meiner Mama sehr viel Freude! Den Rest des Gartens habe ich so angelegt, dass die Wege nun mit Hackschnitzeln befestigt werden können und man sich keine Arbeit mehr mit Unkraut rupfen machen muss.

Tja, und dann traf mich, quasi aus dem Nichts kommend, die Erkenntnis, dass ich mich unbedingt um den Garten kümmern muss; dass ich Kartoffeln anpflanzen möchte; dass ich wieder einen großen Garten haben möchte; und einhergehend mit der Erkenntnis die Frage: “wo habe ich diesen Teil von mir bloß so lange versteckt?” Es hat sich angefühlt wie eine Befreiung, total irre! Und seitdem… nutze ich jede freie Minute.

Um Kartoffeln anpflanzen zu können, musste ich erst einmal ein Stück Garten zurück erobern. Das heißt, das so gut gewachsene Gras abtragen, um den Boden bearbeiten zu können. Jetzt nicht unbedingt die Spaßarbeit, aber, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg Zwinkerndes Smiley. Und so habe ich es tatsächlich geschafft, zwar erst recht spät, nämlich Anfang Mai, ein paar Reihen Kartoffeln zu pflanzen!

 

 

Nun sind viele Wochen vergangen, die Kartoffeln haben sich viel Zeit gelassen, ehe sie die ersten grünen Fühler nach draußen in die Welt streckten. Aber nun sind sie da!

Auch alles andere wächst und gedeiht prächtig, Bohnen, Brokkoli und Kohlrabi im Garten, Salat, Kräuter, Möhren, Radieschen und Radi neben Zwiebeln, Lauch und Paprika im Hochbeet. Dazu kommen die Tomaten nebst Basilikum im Gewächshaus. Die wiederentdeckte Gärtnerin in mir würde am liebsten nur noch zwischen Grünzeug rumwuseln…

 

Das Regenwetter hat da natürlich immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich hoffe wirklich inständig, dass es nun wettertechnisch dauerhaft besser wird. Heute bin ich allerdings schon ein wenig enttäuscht, denn die versprochene Sonne hat sich bisher noch nicht wirklich blicken lassen. Mal sehen, was der Nachmittag noch bringt.

Auf jeden Fall gibt es noch viiiieeel mehr zu berichten, zum Beispiel darüber, wie ich den Rasenschnitt verwerte, um den Garten damit zu mulchen.

Oder darüber, wie ich nun alles, was sich nicht wert, selber herstelle, vom Spülmaschinenreiniger bis zum Deo- alles “öko” (und unfassbar gut!!)

Oder, wie ich die ein oder andere Fleischereifachverkäuferin im Supermarkt zur Verzweiflung bringe, weil ich mir meine Einkäufe gleich in Tupperdosen füllen lasse (von “dürfen wir das überhaupt?” bis genervtem Augenrollen…), um den Verpackungsmüll zu sparen. Aber zur Ehrenrettung möchte ich gerne sagen, dass mir auch wohlgesonnene Mitarbeiterinnen gegenüber standen, die sich wünschten, alle Kunden würden so einkaufen.

Nicht zuletzt war ich aber auch immer noch zwischendurch als “Frau Bunt” tätig und habe schöne Sachen genäht:

Am Ende möchte ich euch aber gerne meinen nächsten Blogeintrag ans Herz legen. Denn in den letzten Wochen gab es noch eine besondere Sache, die uns sehr beschäftigte und bewegte. Und die es wert ist, einen eigenen Blogeitrag zu bekommen: vielen ist sie schon bekannt und viele haben mit ihrer Unterschrift ihre Zustimmung mitgeteilt: natürlich spreche ich von der Petition, die mein Mann vor ein paar Wochen online gestellt hat. Morgen werdet ihr an dieser Stelle mehr dazu lesen können! Wer noch nicht weiß, worum es geht, darf sich gerne schon mal hier ein Bild davon machen!

Also, liebste Grüße in die Runde und bis morgen Smiley